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Vorlesewettbewerb 2024 - Johann Hilbers gewinnt den Schulentscheid am Gymnasium Nordhorn

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Es ist der 25. November 2024 und der nahende Advent liegt schon in der Luft, die Aula ist geschmückt mit winterlichen Gestecken. Schon früh in der großen Pause nach der zweiten Schulstunde sind alle Klassensieger*innen der sechsten Klassen mit ihren unterstützenden Freunden und Freundinnen gekommen und bewegen leise ihre mitgebrachten Bücher in den Händen hin und her, es wird getuschelt und gekichert. Alle warten darauf, ihr Buch vorzustellen und sind gespannt, welche Texte die Mitstreitenden präsentieren und wie sie sich schlagen werden. Einige Eltern sind gekommen, um zuzuhören.

Die Jury besteht aus der Schulsiegerin des Vorjahres, Carlotta Büngeler, einer Vertreterin der Stadtbibliothek, Celeste Sauvageod, der Elternvertreterin Frau Herding und den beiden Deutschlehrerinnen Kirsten Krings und Cynthia Zwafink.

Alle Lesenden wirken sicher und tragen mit fester Stimme, zumeist mit Blickkontakt zum Publikum, ihre ausgewählten Textstellen nach einer kurzen Buchpräsentation vor. Es geht um Magisches, Gruseliges, alte und junge Figuren, Familie und Freundschaft – die ganze Bandbreite der Literatur.  Pro Klasse lesen die beiden Klassensiegerinnen und -sieger für ungefähr je drei Minuten. Dann zieht sich die Jury zur Beratung zurück und bange Minuten beginnen für die Teilnehmenden.

Vier Finalistinnen und Finalisten wählt die Jury für die zweite Runde aus, in der ein von Frau Hilbers vorbereiteter Fremdtext die Lesenden erwartet. „Die Mitternachtstür“, ein Kinderroman von Dave Eggers, wurde ausgewählt; Frau Hilbers stellt den Inhalt kurz vor, bevor die zweite Runde im Vorlesen beginnt. Es geht um eine Kleinstadt, in die Gran mit seinen Eltern zieht und die ein sonderbares Bild abgibt: Risse klaffen, Löcher sind zu sehen – offenbar droht die Stadt zu versinken. Gemeinsam mit der geheimnisvollen Catalina begibt Gran sich auf die Suche nach dem Geheimnis.

Alle Kandidatinnen und Kandidaten schlagen sich wacker und zeigen auch bei diesem unbekannten Text ihre Kompetenz. Johann Hilbers, der in der ersten Runde mit einem klassischen Kinderbuch von Otfried Preußler, „Bei uns in Schilda“, überzeugen konnte, zeigt sich in den Kategorien Lesetechnik und Interpretation am stärksten. Er wird als Sieger des diesjährigen Vorlesewettbewerbs verkündet.

Zum Abschluss werden allen Teilnehmenden Gutscheine der Buchhandlung Thalia überreicht, welche dankenswerterweise vom Förderverein des Gymnasiums gesponsert wurden. Der Sieger erhält einen besonderen Betrag.

Wir gratulieren Johann Hilbers, der das Gymnasium Nordhorn beim Kreisentscheid im Vorlesen vertreten wird. (Cynthia Zwafink)

„König Lear“ – DS-Kurs besucht Theatervorstellung

  • Mitglieder des DS-Kurses mit Stephan Plepp, dem Darsteller von King Lear

Donnerstagabend im KTS: Der Raum verwandelt sich in Britannien. König Lear, seine Töchter Cordelia und Goneril sowie der Herzog von Gloucester und seine Söhne Edmund und Edgar treten auf. Drei Frauen und drei Männer der Skakespeare Company aus Berlin singen, flüstern, schreien und spielen die beiden Väter, ihre Kinder und viele weitere Figuren des Königsdramas. „Wohl gut“ bis „krass” finden die 11 Schülerinnen des Darstellenden-Spiel-Kurses der Q12 die Shakespeare-Vorstellung. Der Förderverein des Gymnasiums hat den Besuch finanziell unterstützt und nach der Pause rücken die Jugendlichen ein paar Reihen vor, da das Theater schlecht besucht ist und viele Plätze frei sind. Die Mädchen sind von der schauspielerischen Leistung der Kompanie beeindruckt und sehen, dass die sechs Berliner in Perfektion umsetzen, was Thema im DS-Unterricht ist: die Stimme variieren, Hoch- oder Tiefstatus darstellen, weiterspielen, auch wenn man nicht gerade spricht, dem Publikum nicht den Rücken zuwenden.

Die Profis aus Berlin wechseln ihre Kostüme auf offener Bühne und sie reißen die vierte Wand zwischen Publikum und Bühne ein, indem sie den Zuschauerraum einbeziehen und die Herrschaften der ersten Reihe anspielen. Die Jugendlichen, die neben den Mitgliedern der Theater-AG, die wenigen jüngeren Besucher der Vorstellung sind, schätzen den Einsatz der Live-Musik der Truppe. Percussionsinstrumente wie Xylophon, Donnerblech und große Klanghölzer, aber auch der reale Regen Nordhorns erzeugen die Illusion einer Sturmnacht in Britannien, der Lear und seine Begleiter ausgeliefert sind. Erst verstoßen, dann bedroht von Tochter Goneril und getrennt von der geliebten Cordelia verfällt König Lear dem Wahnsinn, und auch der andere Vater, Gloucester, scheitert, verliert zunächst die Augen und schließlich sein Leben. Am Ende sind alle tot und der einzig Überlebende, Edgar, besteigt den Thron Britanniens. Aber sein Erbe ist belastet durch den „Druck der trüben Zeit“.

"Vielen Dank an den Förderverein. Es ist wirklich toll, dass wir immer die Unterstützung bekommen." (Kirsten Rigterink)

100 Jahre Gymnasium Nordhorn 2025

Poster Std klein

 Zur Party am 20.09.2025 im Festzelt Eylering sind Ehemalige, Freunde und Förderer herzlich willkommen. Infos zum Ticketverkauf erfolgen zeitgerecht.

Den Strukturwandel erfahren – eine schweißtreibende Angelegenheit

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Am 13.08.2024, dem mit 33° C bisher heißesten Tag des Jahres, fuhren 38 Schülerinnen und Schüler der beiden Leistungskurse Erdkunde unter der Leitung von Frau Focke und Herrn Krallmann ins Ruhrgebiet, um ausgewählte Stationen und Aspekte zum Thema Strukturwandel kennen zu lernen. Zunächst führte der Weg nach Essen zum dortigen Regionalverband Ruhr. Dort stiegen zwei erfahrene Guides zu, die uns fachkompetent zu und durch die einzelnen Exkursionsstandorte führten.

Erster Exkursionsstandort war die ehemalige Zeche Zollverein in Essen, die mittlerweile zum Weltkulturerbe gehört. Der Förderturm der Zeche wird auch „Eiffelturm des Ruhrgebietes“ genannt. In der Zeit von 1851 bis 1986 war die Zeche Zollverein ein aktives Steinkohlebergwerk. Sie ist heute ein Architektur- und Industriedenkmal. Gemeinsam mit der unmittelbar benachbarten Kokerei Zollverein gehören die Schachtanlagen 12 und 1/2/8 der Zeche seit 2001 zum Welterbe der UNESCO. Zollverein ist mit 1,2 Millionen Besuchern jährlich das meistbesuchte Ziel im Ruhrgebiet. Außerdem beherbergt der Standort verschiedene Kultureinrichtungen sowie die Folkwang Universität der Künste.

Von Essen aus ging es nach Bottrop zum sogenannten Haldenereignis Emscherblick, besser bekannt unter dem Namen Tetraeder. Hierbei handelt es sich um eine begehbare Aussichtsterrasse in Form einer dreiseitigen Pyramide auf der Halde Beckstraße im Bottroper Stadtteil Batenbrock. Die Stahlkonstruktion hat eine Höhe von gut 50 Metern und bildet eine markante Landmarke in der Region Bottrop, die uns einen imposanten Blick über das westliche Ruhrgebiet ermöglichte.

Die verdiente Mittagspause machten wir im CentrO Oberhausen. Beim CentrO handelt es sich um Einkaufs- und Freizeitzentrum mit 125.000 m² Verkaufsfläche und insgesamt über 830.000 m² Betriebsfläche. Über 250 Einzelhandelsgeschäfte verteilen sich auf zwei, teilweise drei Ebenen des Einkaufszentrums. Spannend ist die Geschichte der Mall: Im Rahmen des Strukturwandels im Ruhrgebiet wurde das ehemals 143 ha große Industriegelände der Gutehoffnungshütte für die Folgenutzung umgestaltet.

Der letzte Exkursionsstandort war der der Landschaftspark Duisburg-Nord. Das Areal ist ein etwa 180 Hektar großer Landschaftspark rund um ein stillgelegtes Hüttenwerk in Duisburg-Meiderich, der im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Emscher Park entstand. Besonders schweißtreibend war der Aufstieg auf den ehemaligen Hochofen 5, der in ca. 70 Meter Höhe einen tollen Rundblick ermöglichte. Im Landschaftspark befindet sich auch ein ausgedehntes Kletterareal des Deutschen Alpenvereins.

Durch die Exkursion bekamen alle Beteiligten einen hervorragenden Einblick in die frühere Nutzung des Raumes als Zentrum der deutschen Montanindustrie sowie den nachfolgenden Wandel hin zu einer Dienstleistungsregion („Tertiärisierung“). Die Außentemperaturen ließen uns erahnen, wie die Arbeitsbedingungen der früheren Beschäftigten gewesen sein mussten. Wir waren froh, dass es für uns nur ein mehrstündiger schweißtreibender Einblick in die damalige Arbeitswelt war und nicht tägliche Routine. Vielen Dank an den Förderkreis für die Unterstützung dieser Exkursion. (Thomas Krallmann)